Kunststoffschläuche nehmen in der modernen Industrie und im Alltag eine unverzichtbare Rolle ein. Und das von der Lebensmittelverarbeitung über Medizintechnik und der Automobilbranche bis hin zu Hochdruck-Systemen. Der Vorteil von Kunststoffschläuchen: Sie sind flexibel, langlebig und widerstandsfähig. Hersteller und Anwender haben die Wahl aus einer Vielzahl von Materialien, die für ihren spezifischen Einsatzzweck am besten geeignet sind.
In dieser vergleichenden Analyse betrachten wir vier gängige Kunststofftypen, die häufig zur Herstellung von Schläuchen zum Einsatz kommen. Hochdichtes Polyethylen (HDPE), niederdichtes Polyethylen (LDPE), Polyurethan (PUR) und Thermoplastisches Elastomer Polyurethan (TPE-U).
HDPE und LDPE: Die Polyethylen-Varianten im Vergleich
Polyethylen (PE) ist ein Kunststoff, der aufgrund seiner Vielseitigkeit und vorteilhaften Eigenschaften in der Industrie weit verbreitet ist. Besonders zwei Varianten, hochdichtes Polyethylen (HDPE) und niederdichtes Polyethylen (LDPE), sind bemerkenswert, denn sie bieten verschiedene Eigenschaften und Anwendungsbereiche. Im Folgenden beleuchten wir die Unterschiede, Vorzüge und typischen Anwendungen dieser beiden Polyethylen-Varianten.
Chemische Struktur und Eigenschaften
HDPE zeichnet sich durch seine hohe Dichte und molekulare Kristallinität aus, was ihm eine hervorragende Festigkeit und Steifigkeit verleiht. Mit einer Dichte von etwa 0.941 bis 0.965 g/cm³ und einem E-Modul von 600 bis 1400 ist HDPE weniger flexibel, aber dafür robust und widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und hohe Temperaturen. Es ist zudem resistent gegenüber zahlreichen Chemikalien, Ölen und Lösungsmitteln. Sein geringes Gewicht macht es einfach zu handhaben, was den Transport und die Installation erleichtert. Diese Eigenschaften machen HDPE besonders geeignet für Anwendungen, die eine hohe mechanische Stabilität erfordern, beispielsweise in der Verpackungsindustrie, bei Rohren oder in der Herstellung von Behältern. HDPE ist zu 100 % recycelbar.
Im Gegensatz dazu hat LDPE eine niedrigere Dichte von etwa 0.910 bis 0.940 g/cm³, ein E-Modul von 200 bis 400 und zeichnet sich durch eine verzweigte Molekularstruktur aus. Diese Struktur führt zu einer höheren Flexibilität und Dehnbarkeit, wodurch LDPE ideal für Anwendungen geeignet ist, bei denen Biegsamkeit und Weichheit gefragt sind. LDPE nutzt man häufig für Folien, Tüten und Verpackungen, da es eine gute Barriere gegenüber Feuchtigkeit und Chemikalien bietet.
Anwendungen
Die unterschiedlichen Eigenschaften von HDPE und LDPE führen zu einer unterschiedlichen Einsatzweise. HDPE kommt oft in stabilen, strukturellen Anwendungen wie:
- Wasserversorgung: Einsatz in Trinkwasserversorgung
- Abwasserleitungen: Langlebige Lösung für Abwassersysteme.
- Industrieanlagen: Verwendung in der Chemie- und Ölindustrie.
- Verpackungen: Herstellung von hygienischen Verpackungen und Beuteln.
- Kabelschutz: Schutzschicht für Kabel und Leitungen.
- Baubranche: Einsatz in Drainagesystemen und zur Regenwasserableitung.
vor.
LDPE hingegen kommt bevorzugt in Anwendungen, bei denen Flexibilität und leichtes Handling entscheidend sind, zum Einsatz. So zum Beispiel bei:
- Plastiktüten und Schrumpffolien
- flexible Rohre
- Kabelummantelungen
Ihre gute Barrierewirkung gegenüber Feuchtigkeit macht sie ideal für Lebensmittelverpackungen. Zudem kommen LDPE-Schläuche im Bauwesen als Kabelummantelungen zum Einsatz, wo Schutz vor äusseren Einflüssen erforderlich ist.
In der Landwirtschaft hingegen nutzt man diese für Bewässerungssysteme, da ihre Flexibilität eine einfache Anpassung an verschiedene Gegebenheiten ermöglicht. Zusammengefasst sind LDPE-Schläuche eine vielseitige Lösung für zahlreiche Anwendungen, die Flexibilität und einfache Handhabung ergeben.
Vor- und Nachteile
HDPE:
- Vorteile: Hohe Festigkeit, chemische Beständigkeit, UV-Stabilität, lange Lebensdauer
- Nachteile: Weniger flexibel, bei tiefen Temperaturen anfällig für Versprödung
LDPE:
- Vorteile: Hohe Flexibilität, Leichtigkeit, gute Barriereeigenschaften
- Nachteile: Geringere Zugfestigkeit, weniger widerstandsfähig gegen chemische Einflüsse im Vergleich zu HDPE
PUR-Schläuche: Vielseitigkeit in der Industrie
Polyurethan (PUR) ist ein äusserst vielseitiges Material, welches man in der Industrie breit gefächert einsetzt. PUR zeichnet sich durch seine hervorragende Abriebfestigkeit, hohe Elastizität und Temperaturbeständigkeit aus. Diese Eigenschaften machen es ideal für Anwendungen, die sowohl Flexibilität als auch Belastbarkeit erfordern, wie beispielsweise im Maschinenbau, in der Fördertechnik und in der Automobilindustrie.
Die Anwendungsmöglichkeiten von PUR-Schläuchen sind vielfältig, von der Maschinenkühlung bis hin zur Luft- und Flüssigkeitsförderung.
TPE-U: Der flexible Allrounder
Thermoplastisches Elastomer Polyurethan (TPE-U) kombiniert die besten Eigenschaften von Gummi und Kunststoff und gilt als flexibler Allrounder für eine Vielzahl von Anwendungen. Mit seiner hervorragenden Elastizität, Reissfestigkeit, Flexibilität und Abriebfestigkeit ist TPE-U besonders geeignet für Produkte, die sowohl eine hohe Dehnbarkeit als auch eine langlebige, zuverlässige Leistung erfordern.
Dank seiner vielseitigen Eigenschaften findet TPE-U Anwendung in Bereichen wie Automobilbau, Elektronik, Medizintechnik und Konsumgüter. Ob als Dichtungen, Abstreifer, Schläuche oder Gehäuse – TPE-U überzeugt durch seine hervorragende Beständigkeit gegenüber Öl, Chemikalien und UV-Strahlung. Zudem ist TPE-U recyclebar. Die KALEX Kunststofftechnik AG ist führend in der Herstellung und Verarbeitung von hochwertigen TPU-Schläuchen und Profilen und bietet massgeschneiderte Lösungen, die den spezifischen Anforderungen in verschiedenen Industrien entsprechen. So profitieren Unternehmen von der Kombination aus innovativer Technologie und umfangreicher Expertise, um ihre Prozesse effizient und zuverlässig zu gestalten. Durch die Kombination von Funktionalität und Design ermöglicht die KALEX Kunststofftechnik AG, innovative Lösungen zu schaffen, die sowohl leistungsstark als auch nachhaltig sind.